TEIL 2

ANTJE AUS LEIPZIG

Hey, ich bin es wieder, Antje. Ich hoffe Dir geht es gut! Weiter geht es mit meiner Story.

Du hast den ersten Teil noch nicht gelesen? Dann klicke hier.

Die Entscheidung stand an. Gebe ich das letzte Angestelltenverhältnis auf?

Die Gedanken an die Freiheit und die Unabhängigkeit lösten in mir ein großes Glücksgefühl aus. Doch gleichzeitig war da eine Heidenangst vor dem Verlust der letzten wirklichen Sicherheit.

Mein Mann bestärkte mich und riet mir dazu, mich voll auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren. Denn er sah auch, dass meine Gesundheit und meine Verfassung noch immer stark unter diesem Hin und Her litten. Hinzu kam, dass mir der Schritt ganz neue Chancen und Möglichkeiten als mobile Reiseberaterin eröffnen würde – beispielsweise das Wahrnehmen von Reisen mit Kunden, was mir mit einem Angestelltenverhältnis aktuell nicht möglich war.

Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und fällte die Entscheidung mich jetzt zu 100% auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren. „Dann mal los!“

Kurze Zeit nachdem ich mich entschieden hatte, ergab sich eine großartige Chance. Man könnte es als Zufall bezeichnen, doch daran glaube ich nicht mehr! Kennst Du das Gesetz der Anziehung? Gleiches zieht Gleiches an!Vielleicht hast Du ja selbst auch schon öfter die Erfahrung gemacht?

Was war passiert? Mir wurde eine Reise mit einem integrierten Rhetorikseminar angeboten. Sofort sagte ich zu. Alle Informationen saugte ich wie ein Schwamm auf. Ich war einfach total begeistert – vom Trainer selbst, von dem Thema überhaupt. Das war noch einmal etwas ganz Anderes als das Lesen von Büchern. Da stand ein absoluter Experte vor mir!

Während der Reise erzählte er uns auch davon, dass er aktuell Rhetoriktrainer ausbilden würde. Mir war eigentlich schon im ersten Moment klar. „Das will ich, das mache ich!“

Es war finanziell gesehen ein großer Schritt, der auch Einschränkungen erforderte. Doch trotz meiner Freiheitsliebe war ich mir absolut sicher, dass es ein super Weg für mich ist, der mir unglaublich viel Spaß machen wird und mir in Zukunft viele, viele Möglichkeiten eröffnet.

Mit dem Beginn der Ausbildung steckte ich mir, vorrangig aufgrund der finanziellen Belastung, ein klares Ziel:

In dem nächsten Dreivierteljahr werde ich meinen Umsatz in der Selbstständigkeit verdoppeln.

Ich wusste, dass ich dieses Ziel mit meiner großen Energie und Begeisterung, sowie den immer wieder neuen Informationen in Bezug auf Rhetorik und Persönlichkeitsentwicklung erreichen kann.

Ziemlich schnell schon stellten sich auch die ersten Erfolge ein und ich merkte, wie viel Power es hat, persönlich mit einem Experten zusammenzuarbeiten. So kamen jetzt nach und nach wirklich große Veränderungen in mein Leben. Von zwei zentralen Punkten möchte ich an dieser Stelle gerne etwas detaillierter erzählen.

Fokus

Das Thema Fokus möchte ich besonders hervorheben. Am Anfang erzählte ich Dir ja bereits schon etwas von meiner Persönlichkeit. Ich war ich sehr chaotisch und machte immer eben das, was gerade so anstand – ohne einen richtigen Plan. Vieles fing ich voller Begeisterung an, aber nur wenige Dinge brachte ich so richtig fertig. Das war mir damals noch gar nicht so bewusst. Doch als ich das erkannte, suchte ich nach einer neuen Strategie. Dabei stoß ich auf ein Zitat, das mich besonders inspirierte.

„Beginne mit dem Notwendigen, dann tue das Mögliche – und plötzlich wirst Du das Unmögliche tun.“ — Franz von Assisi

So fing ich einfach mal an genau diese Vorgehensweise anzuwenden.

(1) Was ist notwendig? Mich zu fragen, was unbedingt notwendig ist war von nun an immer mein erster Schritt – im Kleinen, sowie im Großen, also bezogen auf den einzelnen Tag sowie auch auf längerfristige Aufgaben und Verpflichtungen. Auf diese Aufgaben fokussierte ich mich dann zu aller erst, ganz ohne mich ablenken zu lassen.

Im Privatleben waren es Fragen, wie: „Was ist notwendig, damit ich die Grundbedürfnisse für meine Familie und mich sicherstellen kann?“ Essen, Trinken, Wohnen, … Auf den Tag bezogen: „Was genau ist heute notwendig, um die Grundbedürfnisse zu decken?“

Genauso passte ich auch in der Selbstständigkeit meine Vorgehensweise dementsprechend an. Ich fragte mich auch hier zu aller erst, was unbedingt notwendig ist und gestaltete anhand dessen meinen Tag.

Dass so eine Kleinigkeit einen so großen Effekt auf mein Leben haben würde, das hätte ich niemals erwartet. Mir wurde bewusst, wie unstrukturiert und defokussiert ich früher war. Von jeder Kleinigkeit hatte ich mich sofort ablenken lassen. Alles, was spontan auf mich zukam, habe ich gar nicht priorisiert, sondern es wurde einfach eingeschoben. Klar, dass ich so eher wenige Aufgaben wirklich effektiv zum Abschluss brachte. Außerdem hatte ich auch öfter mal wichtige Dinge einfach aus den Augen verloren. Und so kam es nicht selten vor, dass diese mich irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt wieder einholten und dann wie aus heiterem Himmel auf mich einprasselten.

Jetzt fühlte ich mich auf einmal sehr viel sicherer und ruhiger. Denn ich wusste, dass zumindest alles Notwendige schon einmal erledigt war. Ich fühlte mich plötzlich auch viel freier, denn es entstanden plötzlich Zeitressourcen, die vorher nie vorhanden waren.

Und ein ganz wichtiger Effekt war weiterhin: Ich brachte einfach sehr viel mehr bewusst zum Abschluss.

Zu Anfang erzählte ich Dir auch etwas von meinen Selbstzweifeln. An diesem Punkt realisierte ich, dass diese viel daraus entstanden waren, dass ich selten etwas bewusst und zielorientiert fertigstellte. So oft sagte ich etwas wie: „Das mache ich!“ – zu mir selbst, in meinen Gedanken und zu Anderen. Doch dann gab es immer wieder Dinge, die dazwischen kamen. Ich lief eigentlich regelmäßig mit einem etwas mulmigen und unsicheren Gefühl durch die Gegend. Es war so einfach mich zu beunruhigen und zu beeinflussen. Sofort fragte ich mich selbst. „Habe ich vielleicht etwas falsch gemacht oder etwas vergessen? Haben die Anderen nicht vielleicht Recht? Bin ich nicht gut genug? Habe ich die Sachen nicht im Griff?“

Mit meiner neuen Herangehensweise fühlte ich mich einfach sehr viel selbstsicherer und nicht mehr so angreifbar von außen, denn ich hatte einen Überblick. Jetzt konnte ich selbstbewusst sagen: „Ja, ich habe alles im Griff!“ Das tat mir unglaublich gut und verringerte deutlich den Einfluss den andere Menschen auf mich und meine Gefühlswelt hatten. Selbstzweifel und Ängste verschwanden mehr und mehr.

(2) Was ist möglich?Im zweiten Schritt fragte ich mich, was ich jetzt noch machen könnte, nachdem alles Notwendige erledigt ist. Nun widmete ich mich also der Einteilung der freien Ressourcen.

Was ist im Privatleben noch möglich? Herzenswünsche meiner Tochter, Urlaub, Ausflüge, und vor allem ZEIT für meine liebe Familie und meine Freunde.

Bezogen auf die Selbstständigkeit: Wie kann ich die freien Kapazitäten (Geld, Zeit, …) möglichst sinnvoll investieren, um weiter voran zu kommen?

Mir diese Fragen zu stellen, machte schon richtig Spaß. Klar, denn es ging ja nun um die Einteilung von freien Ressourcen, die ich vorher gar nicht hatte bzw. nicht bewusst bemerkte. Und die konnte ich mit einem richtig guten Gefühl einplanen. Ein toller Fortschritt!

(3) Und dann merkte ich tatsächlich, dass ich auf einmal Dinge tat bzw. Dinge möglich wurden, die ich vorher nie für möglich gehalten hatte.

Es war ein Wahnsinns-Gefühl, als ich nach einiger Zeit zurückblickte und feststellte, was auf einmal in den Bereich des Möglichen gerückt war und was ich auf einmal tat. Im Privatleben wurde ein Luxus möglich in Form eines neuen Autos, schicken Klamotten, Reisen und Zeit! In der Selbstständigkeit war ich auch plötzlich an einem Punkt angelangt, den ich vorher nie für möglich gehalten hätte.

Immer wieder fokussierte ich mich bei anstehenden Aufgaben auf diese drei Stepps. Jetzt ging es in Fleisch und Blut über und überall wurde diese regelmäßige, kontrollierte Weiterentwicklung sichtbar – Schritt für Schritt für Schritt.

Es überraschte mich selbst, was für einen großen Einfluss das Fokussieren und Strukturieren auf mein Leben hatte – einerseits auf die regelmäßigen Fortschritte in den einzelnen Lebensbereichen, anderseits aber auch in Bezug auf mein Selbstwertgefühl, meine Gesundheit und insgesamt Zufriedenheit! Das hätte ich niemals erwartet!

Neben dem Fokussieren gab es eine weitere zentrale Veränderung, die mein Leben von heute geprägt hat. Mit einer neuen Methode, die ich in der Ausbildung lernte, hatte ich die Chance eine unglaubliche Kraft und Klarheit aufzubringen.

Welche das ist? Das erfährst Du im nächsten Teil! Also unbedingt dran bleiben.

Hier geht es direkt zum dritten Teil.

Autor: Yannic

Geschrieben auf Grundlage eines Interviews mit Antje